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Über mich

Wie alles begann

In meinem Leben dreht sich irgendwie immer schon alles um‘s Essen, Backen und Kochen, ich denke gefühlt den ganzen Tag an nichts anderes.
Schon seit meinem 15. Lebensjahr sammle ich fleißig Rezepte und probiere „alles Mögliche“ aus. Von allem, was ich irgendwo gegessen habe und mir natürlich gut schmeckte, wollte ich das Rezept haben. Ich habe auch jeden „Schnipsel“ ausgeschnitten und gleich immer einiges getestet; dabei die meisten Rezepte noch etwas umgestellt und alles in einer Mappe festgehalten. Diese Mappe ist auch bis heute mein Heiligtum. Ich habe sie auch immer sehr gehegt und gepflegt und zu den Rezepten entweder ein Foto dazu geklebt oder nur einen Zeitungsausschnitt mit einer Banane, Apfel, Fleisch etc., also eben Zutaten, die enthalten sind. Ich hätte die Mappe auch nie aus der Hand gegeben und nie jemandem geliehen, niemals!

Mein erstes Buch, in dem ich meine Rezepte anfangs aufgeschrieben habe, z.B. die, die wir in der Schule ausprobiert hatten, habe ich auch noch. (Oh Gott, auch noch mit Rechtschreibfehlern, wobei ich doch so genau bin und mich total ärgere, wenn irgendwo auch nur ein Pünktchen fehlt).

Bei uns gab es selten zweimal die selbe Torte, obwohl sie total lecker schmeckte, da ich ja schon wieder etwas Neues ausprobieren wollte.
Auch von meiner Oma Mudl habe ich viele Rezepte. Sie hatte z.B. einen Apfelauflauf, bei dem ich mir leider nichts aufgeschrieben habe, obwohl sie so oft zu mir gesagt hat, ich solle doch alle Zutaten immer gleich notieren. Heute versuche ich vergeblich, den Auflauf nachzumachen, ich gebe nicht auf, irgendwann klappt es hoffentlich.

Mit 20 Jahren, oder sogar schon eher, war der Traum bereits da, ein eigenes Backbuch zu schreiben. Ein paar Seiten hatte ich immer wieder mal zusammengestellt, aber irgendwie habe ich die Idee doch wieder verworfen, da ich keinen richtigen Anfang fand und natürlich überlegte, ob meine Bücher überhaupt jemand haben möchte. Zu dieser Zeit standen dann auch Partys und Weggehen im Vordergrund.
1992, also mit 22 Jahren, habe ich mir den ersten Wundertopf® gekauft. Den TM3300. Eine Freundin hatte mich zu Ihrer Vorführung eingeladen, da muss ich heute noch schmunzeln, wie ich damals reagiert habe:
Claudia: Ich mache eine TM-Vorführung, du kommst schon, oder?
Ich: Was ist das denn?
Claudia: Das ist eine Küchenmaschine für knapp 1.000 DM.
Ich: Das ist ja der Wahnsinn, 1.000 DM für eine Küchenmaschine!? Also ich komme, aber kaufen werde ich mir dieses Ding ganz, ganz sicher nicht!
Die Repräsentantin zauberte alles Mögliche und eigentlich stand ganz am Anfang schon fest: Den muss ich auf alle Fälle haben, aber werde ich ihn dann auch wirklich nutzen oder steht ein Teil mehr in der Ecke rum. Also überlegte ich lieber doch noch und habe nicht gleich bei der Vorführung zugeschlagen. Aber ich musste immer an „ihn“ denken und habe am nächsten Tag die Bestellung gleich aufgegeben. Bis heute habe ich es auch nicht bereut, der TM ist bei mir vom ersten Tag an „heiß“ gelaufen. Ein Leben "ohne ihn“ könnte ich mir nicht mehr vorstellen, es wäre das Schlimmste was man mir in der Küche wegnehmen könnte.

Zu dieser Zeit sammelte ich weiter und weiter und probierte immer wieder neue Sachen aus. Der Gedanke, ein Buch zu schreiben, ging mir die ganze Zeit über nicht aus dem Kopf.

2008 war es dann endlich soweit! Mein erstes Buch "Leckere Kuchen blitzschnell gezaubert" war fertig. Es kamen mir aber dann gleich wieder Zweifel und ein paar schlaflose Nächte: Hilfe, 500 Bücher, wer soll die kaufen, es gibt doch schon so viele Backbücher, kommen meine Rezepte überhaupt gut an? Im Spaß sagte ich: Dann kommen die restlichen eben in den Kachelofen, dann machen sie wenigstens warm. Aber die Bücher verkauften sich so richtig gut, so dass es auch gleich in den Nachdruck ging. Der Gedanke an ein weiteres Buch war natürlich auch schon da und ebenso „haufenweise“ die Rezepte.

Meine Druckerei, die Firma Beck steht mir immer sehr mit Rat und Tat zur Seite.

Ich sammle auch viele Küchentipps und -tricks, wobei ich leider feststellen muss, dass sehr viele gar nicht funktionieren; viele hören sich vom Lesen schon so an, als könnten sie gar nicht klappen, aber ich glaube es erst, wenn ich es selbst ausprobiert habe. Sowie auch kein Rezept in meinen Büchern veröffentlicht wird, welches ich nicht selbst ausprobiert habe. Teilweise bis zu 5 Mal, damit wirklich alles 1.000 %-ig passt. Steht dann das Rezept, fällt mir meistens nochmal eine Optimierung ein, also probiere ich es natürlich wieder aus, auch wenn nur 10 g Mehl mehr dazukommen, und das ganze Spiel geht von vorne los.
Wenn wir im Urlaub oder beim Essen sind, frage ich oft nach dem Rezept, wenn ich etwas Besonderes gegessen habe bzw. „zerlege“ es erstmals auf dem Teller und versuche hier schon herauszufinden, welche Zutaten enthalten sind. In der Türkei durfte ich sogar schon mal in die Hotelküche und habe dem Chefkoch ein Rezept abgeschwatzt.

Sehr, sehr oft kreiere ich auch einfach selbst Rezepte, die auch immer sehr lecker schmecken bzw. stelle aus den Zutaten von drei bis vier Rezepten eines zusammen.

Einfach nur Essen gehen, ohne nicht darüber nachzudenken, ob ich aus diesem Gericht ein eigenes zaubern kann, geht leider nicht.
Meine Familie, Mitarbeiterinnen, Freunde und Nachbarn kommen dann gerne zum Testessen. Sie meckern auch (meistens) nicht, wenn sie des Öfteren das gleiche Gericht bekommen, denn ich teste es so oft, bis es wirklich 1.000 %-ig passt. Wie gut schmecken da zwischendurch z.B. einfach nur Pfannkuchen von meiner Mama. Ich erwarte auch immer eine ehrliche Meinung von den Testessern, egal wie sie ausfällt; aber zum Schluss entscheide doch ich selbst. Wenn ich es für sehr gut befinde, kommt das Gericht auch ins Buch.
Meistens gibt es ein Gericht, welches fürs Buch ausprobiert und optimiert ist, so schnell nicht nochmal, da ich ja schon wieder am Testen der nächsten Rezepte bin.

Und hier noch eine lustige Geschichte: Neulich hatte ich eine Soße ausprobiert, die mir persönlich überhaupt nicht schmeckte. Ich wollte sie eigentlich den Nachbarshühnern vorbeibringen, aber es kamen u.a. 3 Lachsfilets rein, die mir einfach zum Weggeben leid taten. An diesem Tag hatte ich auch noch Testesser eingeladen, also dachte ich mir: Es kann ja jede einmal einen Löffel probieren. Ich wollte ihnen zeigen, dass es bei mir auch etwas gibt, was gar nicht, also einfach nur „greislich“ schmeckt. Das Rezept lag zu diesem Zeitpunkt schon im Papierkorb. Aber es hatten alle als total super empfunden; das Rezept muss unbedingt ins Buch. Also holte ich es wieder heraus und verfasste es neu. Dieses Rezept finden Sie im Nudelsoßenbuch (Lachs-Schmandsoße). Das erste Rezept, welches in ein Buch kommt, obwohl es mir selbst nicht schmeckt.

Mittlerweile habe ich mein Hobby zum Beruf gemacht und backe und koche immer noch „Tag und Nacht“. Ich habe noch sooo viele Rezepte und Ideen und möchte noch sooo viele Bücher schreiben, nur die Zeit ist halt manchmal etwas knapp. Aber dafür habe ich jetzt zwei fleißige Mitarbeiterinnen: die Rosmarie und die Angelika für die Bestellabwicklung, so dass ich mich noch mehr auf die Rezepte konzentrieren kann.

Meistens schreibe ich stundenlang an einem Rezept und mir fällt immer wieder etwas anderes ein, was ich noch verbessern könnte. Die Texte auf den Fotoseiten, das Wort zuvor, sowie die letzte Seite ändere ich gefühlte 100 Mal ab, aber liest es überhaupt jemand? Ich hatte bisher solche Seiten grundsätzlich überblättert.

Manchmal wache ich nachts auf und mir fällt ein total guter Satz ein, den ich mir dann gleich notiere, da er ja unbedingt ins Buch muss, der jedoch nach dem 5. Mal Lesen doch nicht mehr so gut ist wie gedacht, also wird wieder geändert und geändert und geändert. Was kommt auf welche Seite, wie bringe ich möglichst viele Rezepte in einem Buch unter, schmeckt‘s meinen Kunden, reicht die Menge oder ist es viel zu viel, welches Buch bringe ich als nächstes raus…? Solche Sachen beschäftigen mich dann schon immer sehr.

Vor der Selbständigkeit arbeitete ich als Chefsekretärin, was mir auch total viel Spaß gemacht hat, denn ich arbeite schon immer sehr gerne am PC und organisiere gerne. Jetzt habe ich beides zusammen: Computerarbeit, Backen und Kochen. Und bin auch noch mein eigener Chef.

Wenn ich gestresst bin, oder mich irgendetwas nervt, gehe ich in die Küche und backe einen Kuchen, das ist für mich Entspannung pur. Da ich den TM sehr, sehr gerne benütze, habe ich die Bücher passgenau für diese Maschine (für das Modell TM31 und TM5) geschrieben. Die Rezepte kann man jedoch mit etwas mehr Zeitaufwand auch gewöhnlich zubereiten.

Mittlerweile probiere und teste ich zusammen mit der Karola, meiner Freundin und guten Fee in der Küche die Rezepte solange, bis wirklich jedes kleinste Detail passt.

Auch ohne die Unterstützung von meinen Eltern würde es nicht funktionieren. Mein Vater ist mein Verpackungsmeister. Er kümmert sich um die Pakete. Er sorgt dafür, dass keine Bücher sowie Verpackungsmaterial ausgehen und dass alles Verpackungstechnische läuft. Es wird auch immer optimiert und verbessert, damit alles noch schneller und einfacher geht. Meine Mama packt fleißig die kleinen Sendungen ein. Sie liefert auch immer sämtliche Zutaten wie Obst, Gemüse und Salat aus dem eigenen Garten. Alles natürlich bereits vorbereitet, so dass ich es gleich verarbeiten bzw. essen kann. Z.B. Walnüsse, die bekomme ich schon „essfertig“ ohne Schale, das schätze ich schon immer sehr. Sie spült auch manchmal ewig lange wieder ab, da es in der Küche oft wie in einem Schlachtfeld aussieht. (Doch, natürlich habe ich eine Spülmaschine, hier kommt auch so gut wie alles rein, aber manches ist dann doch nicht dafür geeignet, oder die Spülmaschine ist schon randvoll.) Und wenn wir mal wieder was „Gescheites“ zum Essen wollen, gibt’s einen leckeren Schweinebraten bei Mama.

Ich könnte hier noch ewig weiterschreiben, weil einfach mein ganzes Herzblut in den Büchern steckt. Unser Haus ist komplett voll mit Rezepten. Ich könnte täglich mindestens 20 neue Sachen ausprobieren, die Rezepte reichen sicherlich bis ich 100 Jahre alt bin. Es war geplant, dass ich nur ein Buch schreibe. Ok, ein zweites vielleicht noch… und mittlerweile sind es doch schon sehr viele. Und es macht einfach nur Spaß und ich schreibe und koche und backe auf alle Fälle weiter!

Wobei ich wieder am Anfang bin… bei mir dreht sich irgendwie alles ums Essen. Ich habe manchmal das Gefühl, ich kann an nichts anderes denken…

…doch dann veränderte die Diagnose Brustkrebs im Dezember 2020 mein Leben.

Was für mich in erster Linie bedeutete: Hilfe, ich verliere meine Haare; eigentlich müsste man ja mit 50 Jahren wissen, dass es im Leben etwas Wichtigeres gibt.

Ein klitzekleines Teil von 2,5 cm bestimmt plötzlich über mein Leben!

Im September hatte ich schon so ein Bauchgefühl. Ich sagte zu meiner Ärztin: Ich glaube, ich habe Brustkrebs. Sie meint: Auf keinen Fall. Nein. Da ich noch nicht 50 war, musste ich warten, bis ich zur Mammografie durfte. Dort kam dann der Befund. Es lief alles wie im Film ab, bis ich gecheckt habe, dass ich die Hauptdarstellerin bin.

Ich hatte mich zum Glück relativ schnell gefangen und war immer positiv gestimmt.

Im Februar 2021 ging‘s mit der OP los, danach Chemo, Antikörper und Bestrahlung. Ich dachte damals, ich sterbe nicht am Krebs, sondern an der Chemo. Es war die Hölle. Fünf Monate nur im Bett, Kopfschmerzen und totale Schlappheit. Außerdem verlor ich irgendwann meinen Geschmackssinn. Ich konnte nicht mehr kochen, nichts mehr ausprobieren. Meine Haare fielen komplett aus, das war das schlimmste für mich.

Nach der Chemo wurde es jedoch auch schlagartig wieder besser, schon nach 4 bis 6 Wochen ging es bergauf. Und ich hatte stets mein Ziel fest vor Augen: Ich wollte wieder backen, kochen und schmecken!

Während dieser Zeit war ich auch über meine Selbstständigkeit froh, über die kreative Autorentätigkeit, denn den ganzen Tag nur „herumliegen“ ist nicht das Meine.

Im Dezember 2021 kochte ich zum ersten Mal wieder meine Lieblingsessen. Der Geschmack kam zurück und alles wurde wieder normal. Hier war es auch von Vorteil, dass ich zum Würzen immer die genauen Teelöffel-Angaben in den Büchern vermerkt habe und somit auch mit weniger Geschmackssinn kochen konnte.

Ich habe wieder losgelegt, das war wie ein neues Leben. Ich konnte das Essen genießen, denn ich esse so wahnsinnig gerne! Es war ein Traum. Ein neues Lebensgefühl.

Zuerst hatte ich helle Haare und jetzt sind sie fast schwarz. Ich war mir sicher, ich lasse sie wieder wachsen, jetzt bin ich aber irgendwie hin- und hergerissen. Lang oder kurz… mal sehen… Das lustige war, mich hat niemand mehr auf den ersten Blick erkannt.

Gut, dass meine Eltern und viele Freundinnen/Freunde immer für mich da waren. Meine Mama hat für mich Essen gemacht, denn ich war nicht mal fähig, eine Suppe zu kochen. Obwohl meine Eltern dachten, sie können nichts für mich tun, war es mehr wert, als alles andere, dass sie immer für mich da waren bzw. sind.

Aber die Erkrankung hat mein Leben auch verändert: Ich lebe viel bewusster, sehe das Leben anders und genieße die Zeit viel mehr und rege mich nicht mehr über Kleinigkeiten auf, oder besser gesagt, ich versuche es. Immer klappt es noch nicht.

Kochen, Backen und einfach wieder Leben, das war mein größter Antrieb.

Und jetzt geht’s wieder fleißig weiter mit dem nächsten Buch, denn nach kürzester Zeit hatte ich wieder 100 % – nein sogar mindestens wieder 120 % 🙂.

 

In meinem Leben dreht sich irgendwie immer schon alles um‘s Essen, Backen und Kochen, ich denke gefühlt den ganzen Tag an nichts anderes.

Schon seit meinem 15. Lebensjahr sammle ich fleißig Rezepte und probiere „alles Mögliche“ aus. Von allem, was ich irgendwo gegessen habe und mir natürlich gut schmeckte, wollte ich das Rezept haben. Ich habe auch jeden „Schnipsel“ ausgeschnitten und gleich immer einiges getestet; dabei die meisten Rezepte noch etwas umgestellt und alles in einer Mappe festgehalten. Diese Mappe ist auch bis heute mein Heiligtum. Ich habe sie auch immer sehr gehegt und gepflegt und zu den Rezepten entweder ein Foto dazu geklebt oder nur einen Zeitungsausschnitt mit einer Banane, Apfel, Fleisch etc., also eben Zutaten, die enthalten sind. Ich hätte die Mappe auch nie aus der Hand gegeben und nie jemandem geliehen, niemals!

Mein erstes Buch, in dem ich meine Rezepte anfangs aufgeschrieben habe, z.B. die, die wir in der Schule ausprobiert hatten, habe ich auch noch. (Oh Gott, auch noch mit Rechtschreibfehlern, wobei ich doch so genau bin und mich total ärgere, wenn irgendwo auch nur ein Pünktchen fehlt).

Bei uns gab es selten zweimal die selbe Torte, obwohl sie total lecker schmeckte, da ich ja schon wieder etwas Neues ausprobieren wollte.
Auch von meiner Oma Mudl habe ich viele Rezepte. Sie hatte z.B. einen Apfelauflauf, bei dem ich mir leider nichts aufgeschrieben habe, obwohl sie so oft zu mir gesagt hat, ich solle doch alle Zutaten immer gleich notieren. Heute versuche ich vergeblich, den Auflauf nachzumachen, ich gebe nicht auf, irgendwann klappt es hoffentlich.

Mit 20 Jahren, oder sogar schon eher, war der Traum bereits da, ein eigenes Backbuch zu schreiben. Ein paar Seiten hatte ich immer wieder mal zusammengestellt, aber irgendwie habe ich die Idee doch wieder verworfen, da ich keinen richtigen Anfang fand und natürlich überlegte, ob meine Bücher überhaupt jemand haben möchte. Zu dieser Zeit standen dann auch Partys und Weggehen im Vordergrund.
1992, also mit 22 Jahren, habe ich mir den ersten Wundertopf® gekauft. Den TM3300. Eine Freundin hatte mich zu Ihrer Vorführung eingeladen, da muss ich heute noch schmunzeln, wie ich damals reagiert habe:

Claudia: Ich mache eine TM-Vorführung, du kommst schon, oder?
Ich: Was ist das denn?
Claudia: Das ist eine Küchenmaschine für knapp 1.000 DM.
Ich: Das ist ja der Wahnsinn, 1.000 DM für eine Küchenmaschine!? Also ich komme, aber kaufen werde ich mir dieses Ding ganz, ganz sicher nicht!
Die Repräsentantin zauberte alles Mögliche und eigentlich stand ganz am Anfang schon fest: Den muss ich auf alle Fälle haben, aber werde ich ihn dann auch wirklich nutzen oder steht ein Teil mehr in der Ecke rum. Also überlegte ich lieber doch noch und habe nicht gleich bei der Vorführung zugeschlagen. Aber ich musste immer an „ihn“ denken und habe am nächsten Tag die Bestellung gleich aufgegeben. Bis heute habe ich es auch nicht bereut, der TM ist bei mir vom ersten Tag an „heiß“ gelaufen. Ein Leben "ohne ihn“ könnte ich mir nicht mehr vorstellen, es wäre das Schlimmste was man mir in der Küche wegnehmen könnte.

Zu dieser Zeit sammelte ich weiter und weiter und probierte immer wieder neue Sachen aus. Der Gedanke, ein Buch zu schreiben, ging mir die ganze Zeit über nicht aus dem Kopf.

2008 war es dann endlich soweit! Mein erstes Buch "Leckere Kuchen blitzschnell gezaubert" war fertig. Es kamen mir aber dann gleich wieder Zweifel und ein paar schlaflose Nächte: Hilfe, 500 Bücher, wer soll die kaufen, es gibt doch schon so viele Backbücher, kommen meine Rezepte überhaupt gut an? Im Spaß sagte ich: Dann kommen die restlichen eben in den Kachelofen, dann machen sie wenigstens warm. Aber die Bücher verkauften sich so richtig gut, so dass es auch gleich in den Nachdruck ging. Der Gedanke an ein weiteres Buch war natürlich auch schon da und ebenso „haufenweise“ die Rezepte.

Meine Druckerei, die Firma Beck steht mir immer sehr mit Rat und Tat zur Seite.

Ich sammle auch viele Küchentipps und -tricks, wobei ich leider feststellen muss, dass sehr viele gar nicht funktionieren; viele hören sich vom Lesen schon so an, als könnten sie gar nicht klappen, aber ich glaube es erst, wenn ich es selbst ausprobiert habe. Sowie auch kein Rezept in meinen Büchern veröffentlicht wird, welches ich nicht selbst ausprobiert habe. Teilweise bis zu 5 Mal, damit wirklich alles 1.000 %-ig passt. Steht dann das Rezept, fällt mir meistens nochmal eine Optimierung ein, also probiere ich es natürlich wieder aus, auch wenn nur 10 g Mehl mehr dazukommen, und das ganze Spiel geht von vorne los.

Wenn wir im Urlaub oder beim Essen sind, frage ich oft nach dem Rezept, wenn ich etwas Besonderes gegessen habe bzw. „zerlege“ es erstmals auf dem Teller und versuche hier schon herauszufinden, welche Zutaten enthalten sind. In der Türkei durfte ich sogar schon mal in die Hotelküche und habe dem Chefkoch ein Rezept abgeschwatzt.

Sehr, sehr oft kreiere ich auch einfach selbst Rezepte, die auch immer sehr lecker schmecken bzw. stelle aus den Zutaten von drei bis vier Rezepten eines zusammen.

Einfach nur Essen gehen, ohne nicht darüber nachzudenken, ob ich aus diesem Gericht ein eigenes zaubern kann, geht leider nicht.
Meine Familie, Mitarbeiterinnen, Freunde und Nachbarn kommen dann gerne zum Testessen. Sie meckern auch (meistens) nicht, wenn sie des Öfteren das gleiche Gericht bekommen, denn ich teste es so oft, bis es wirklich 1.000 %-ig passt. Wie gut schmecken da zwischendurch z.B. einfach nur Pfannkuchen von meiner Mama. Ich erwarte auch immer eine ehrliche Meinung von den Testessern, egal wie sie ausfällt; aber zum Schluss entscheide doch ich selbst. Wenn ich es für sehr gut befinde, kommt das Gericht auch ins Buch.
Meistens gibt es ein Gericht, welches fürs Buch ausprobiert und optimiert ist, so schnell nicht nochmal, da ich ja schon wieder am Testen der nächsten Rezepte bin.

Und hier noch eine lustige Geschichte: Neulich hatte ich eine Soße ausprobiert, die mir persönlich überhaupt nicht schmeckte. Ich wollte sie eigentlich den Nachbarshühnern vorbeibringen, aber es kamen u.a. 3 Lachsfilets rein, die mir einfach zum Weggeben leid taten. An diesem Tag hatte ich auch noch Testesser eingeladen, also dachte ich mir: Es kann ja jede einmal einen Löffel probieren. Ich wollte ihnen zeigen, dass es bei mir auch etwas gibt, was gar nicht, also einfach nur „greislich“ schmeckt. Das Rezept lag zu diesem Zeitpunkt schon im Papierkorb. Aber es hatten alle als total super empfunden; das Rezept muss unbedingt ins Buch. Also holte ich es wieder heraus und verfasste es neu. Dieses Rezept finden Sie im Nudelsoßenbuch (Lachs-Schmandsoße). Das erste Rezept, welches in ein Buch kommt, obwohl es mir selbst nicht schmeckt.

Mittlerweile habe ich mein Hobby zum Beruf gemacht und backe und koche immer noch „Tag und Nacht“. Ich habe noch sooo viele Rezepte und Ideen und möchte noch sooo viele Bücher schreiben, nur die Zeit ist halt manchmal etwas knapp. Aber dafür habe ich jetzt zwei fleißige Mitarbeiterinnen: die Rosmarie und die Angelika für die Bestellabwicklung, so dass ich mich noch mehr auf die Rezepte konzentrieren kann.

Meistens schreibe ich stundenlang an einem Rezept und mir fällt immer wieder etwas anderes ein, was ich noch verbessern könnte. Die Texte auf den Fotoseiten, das Wort zuvor, sowie die letzte Seite ändere ich gefühlte 100 Mal ab, aber liest es überhaupt jemand? Ich hatte bisher solche Seiten grundsätzlich überblättert.

Manchmal wache ich nachts auf und mir fällt ein total guter Satz ein, den ich mir dann gleich notiere, da er ja unbedingt ins Buch muss, der jedoch nach dem 5. Mal Lesen doch nicht mehr so gut ist wie gedacht, also wird wieder geändert und geändert und geändert. Was kommt auf welche Seite, wie bringe ich möglichst viele Rezepte in einem Buch unter, schmeckt‘s meinen Kunden, reicht die Menge oder ist es viel zu viel, welches Buch bringe ich als nächstes raus…? Solche Sachen beschäftigen mich dann schon immer sehr.

Vor der Selbständigkeit arbeitete ich als Chefsekretärin, was mir auch total viel Spaß gemacht hat, denn ich arbeite schon immer sehr gerne am PC und organisiere gerne. Jetzt habe ich beides zusammen: Computerarbeit, Backen und Kochen. Und bin auch noch mein eigener Chef.

Wenn ich gestresst bin, oder mich irgendetwas nervt, gehe ich in die Küche und backe einen Kuchen, das ist für mich Entspannung pur. Da ich den TM sehr, sehr gerne benütze, habe ich die Bücher passgenau für diese Maschine (für das Modell TM31 und TM5) geschrieben. Die Rezepte kann man jedoch mit etwas mehr Zeitaufwand auch gewöhnlich zubereiten.

Mittlerweile probiere und teste ich zusammen mit der Karola, meiner Freundin und guten Fee in der Küche die Rezepte solange, bis wirklich jedes kleinste Detail passt.

Auch ohne die Unterstützung von meinen Eltern würde es nicht funktionieren. Mein Vater ist mein Verpackungsmeister. Er kümmert sich um die Pakete. Er sorgt dafür, dass keine Bücher sowie Verpackungsmaterial ausgehen und dass alles Verpackungstechnische läuft. Es wird auch immer optimiert und verbessert, damit alles noch schneller und einfacher geht. Meine Mama packt fleißig die kleinen Sendungen ein. Sie liefert auch immer sämtliche Zutaten wie Obst, Gemüse und Salat aus dem eigenen Garten. Alles natürlich bereits vorbereitet, so dass ich es gleich verarbeiten bzw. essen kann. Z.B. Walnüsse, die bekomme ich schon „essfertig“ ohne Schale, das schätze ich schon immer sehr. Sie spült auch manchmal ewig lange wieder ab, da es in der Küche oft wie in einem Schlachtfeld aussieht. (Doch, natürlich habe ich eine Spülmaschine, hier kommt auch so gut wie alles rein, aber manches ist dann doch nicht dafür geeignet, oder die Spülmaschine ist schon randvoll.) Und wenn wir mal wieder was „Gescheites“ zum Essen wollen, gibt’s einen leckeren Schweinebraten bei Mama.

Ich könnte hier noch ewig weiterschreiben, weil einfach mein ganzes Herzblut in den Büchern steckt. Unser Haus ist komplett voll mit Rezepten. Ich könnte täglich mindestens 20 neue Sachen ausprobieren, die Rezepte reichen sicherlich bis ich 100 Jahre alt bin. Es war geplant, dass ich nur ein Buch schreibe. Ok, ein zweites vielleicht noch… und mittlerweile sind es doch schon sehr viele. Und es macht einfach nur Spaß und ich schreibe und koche und backe auf alle Fälle weiter!

Wobei ich wieder am Anfang bin… bei mir dreht sich irgendwie alles ums Essen. Ich habe manchmal das Gefühl, ich kann an nichts anderes denken…

In meinem Leben dreht sich irgendwie immer schon alles um‘s Essen, Backen und Kochen, ich denke gefühlt den ganzen Tag an nichts anderes.

…doch dann veränderte die Diagnose Brustkrebs im Dezember 2020 mein Leben.

Was für mich in erster Linie bedeutete: Hilfe, ich verliere meine Haare; eigentlich müsste man ja mit 50 Jahren wissen, dass es im Leben etwas Wichtigeres gibt.

Ein klitzekleines Teil von 2,5 cm bestimmt plötzlich über mein Leben!

Im September hatte ich schon so ein Bauchgefühl. Ich sagte zu meiner Ärztin: Ich glaube, ich habe Brustkrebs. Sie meint: Auf keinen Fall. Nein. Da ich noch nicht 50 war, musste ich warten, bis ich zur Mammografie durfte. Dort kam dann der Befund. Es lief alles wie im Film ab, bis ich gecheckt habe, dass ich die Hauptdarstellerin bin.

Ich hatte mich zum Glück relativ schnell gefangen und war immer positiv gestimmt.

Im Februar 2021 ging‘s mit der OP los, danach Chemo, Antikörper und Bestrahlung. Ich dachte damals, ich sterbe nicht am Krebs, sondern an der Chemo. Es war die Hölle. Fünf Monate nur im Bett, Kopfschmerzen und totale Schlappheit. Außerdem verlor ich irgendwann meinen Geschmackssinn. Ich konnte nicht mehr kochen, nichts mehr ausprobieren. Meine Haare fielen komplett aus, das war das schlimmste für mich.

Nach der Chemo wurde es jedoch auch schlagartig wieder besser, schon nach 4 bis 6 Wochen ging es bergauf. Und ich hatte stets mein Ziel fest vor Augen: Ich wollte wieder backen, kochen und schmecken!

Während dieser Zeit war ich auch über meine Selbstständigkeit froh, über die kreative Autorentätigkeit, denn den ganzen Tag nur „herumliegen“ ist nicht das Meine.

Im Dezember 2021 kochte ich zum ersten Mal wieder meine Lieblingsessen. Der Geschmack kam zurück und alles wurde wieder normal. Hier war es auch von Vorteil, dass ich zum Würzen immer die genauen Teelöffel-Angaben in den Büchern vermerkt habe und somit auch mit weniger Geschmackssinn kochen konnte.

Ich habe wieder losgelegt, das war wie ein neues Leben. Ich konnte das Essen genießen, denn ich esse so wahnsinnig gerne! Es war ein Traum. Ein neues Lebensgefühl.

Zuerst hatte ich helle Haare und jetzt sind sie fast schwarz. Ich war mir sicher, ich lasse sie wieder wachsen, jetzt bin ich aber irgendwie hin- und hergerissen. Lang oder kurz… mal sehen… Das lustige war, mich hat niemand mehr auf den ersten Blick erkannt.

Gut, dass meine Eltern und viele Freundinnen/Freunde immer für mich da waren. Meine Mama hat für mich Essen gemacht, denn ich war nicht mal fähig, eine Suppe zu kochen. Obwohl meine Eltern dachten, sie können nichts für mich tun, war es mehr wert, als alles andere, dass sie immer für mich da waren bzw. sind.

Aber die Erkrankung hat mein Leben auch verändert: Ich lebe viel bewusster, sehe das Leben anders und genieße die Zeit viel mehr und rege mich nicht mehr über Kleinigkeiten auf, oder besser gesagt, ich versuche es. Immer klappt es noch nicht.

Kochen, Backen und einfach wieder Leben, das war mein größter Antrieb.

Und jetzt geht’s wieder fleißig weiter mit dem nächsten Buch, denn nach kürzester Zeit hatte ich wieder 100 % – nein sogar mindestens wieder 120 % 🙂.